Kontraste sind für das Raumerlebnis und die Orientierung im Raum von wesentlicher Bedeutung. Eine kontrastarme und undifferenzierte Farbgebung vermittelt kein klares Raumbewusstsein und wirkt desorientierend.
Gerade an Demenz erkrankten Menschen fällt es sehr oft schwer, sich in in ihrer Umgebung zurecht zu finden und sich klar zu orientieren.
„Wandern“ und „Verirren“ gehören zum Krankheitsbild der Demenz. Uneindeutige Beschilderungen und zu geringe Farbkontraste im Umfeld stellen für Menschen mit Schwierigkeiten in ihrer Wahrnehmung Problemsituationen dar. Es macht Ihnen Angst, wenn sie sich nicht orientieren können, wenn sie nicht erkennen können, wohin sie sich bewegen. So stellen z. B. Treppen, die sie nicht eindeutig erkennen, ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für sie dar.
Im Alter lässt bei vielen Menschen die Sehfähigkeit nach. Ältere Menschen benötigen bis zu 3,5 mal mehr stärkere Kontraste als junge Menschen, um einen Gegenstand in seinem Umfeld zu erkennen. Um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Menschen mir kognitiven Einschränkungen und verringerter Sehfähigkeit gut zurecht finden, sollten stärkere und leichter wahrnehmbare farbige Kontraste eingesetzt werden. Fußboden, Wände, Türen und das Mobiliar sollten klar erkennbar und in ihrer Gestaltung vom Umfeld differenziert sein. Es ist also nicht empfehlenswert, Wände, Türen und Decken gleichermaßen innerhalb einer Farbfamilie (z. B. alles in weiß) zu gestalten, wenn bereits der Fußboden hell gestaltet ist. Für viele Menschen mit beschriebenen Einschränkungen wird eine solche Umgebung als eine undefinierbare helle Masse wahrgenommen. Dieser Zustand bereitet ihnen Stress.
Um ein angenehmes und Orientierung unterstützendes Raumgefühl für Menschen mit Demenz zu entwickeln, sollte es wichtig sein, in der Raumgestaltung ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Farben, Kontrasten und farbneutralen Bereichen (weiß) zu beachten und zu berücksichtigen.